In der Unterverteilung kommen jede Menge Leitungen an, in der Regel von oben. Diese Leitungen müssen nun verbunden werden:
- gnge auf PE
- bl auf den richtigen N
- Phase(n) je nach Funktion auf die entsprechende Sicherung oder auf eine Aktorklemme.
In einer kleineren Verteilung (ohne KNX) werden die ankommenden Leitungen meist direkt auf die Sicherungen bzw. Klemmen aufgelegt und PE bzw. N auf entsprechende Sammelklemmen.
Bei größeren Verteilungen, wie man sie bei einer KNX-Installation hat, wird das schnell unübersichtlich. Reihenklemmen bieten eine saubere Trennung zwischen Hausverdrahtung und Verdrahtung innerhalb der UV. Auch im Installationsablauf sind sie sehr praktisch: man kann jede Leitung direkt im Schrank auflegen, auch wenn noch kein einziger Aktor und keine Sicherung/FI montiert sind.
Mit Reihenklemmen kann man innerhalb des Schranks flexible Leitung verwenden, was die Verdrahtung erheblich vereinfacht. Ohne sie müsste man außerdem jede ankommende Leitung so lang lassen, dass sie an jeden Punkt des Schranks reicht, damit man später noch umverdrahten kann.
Reihenklemmen haben allerdings einen Nachteil: sie benötigen Platz in der Unterverteilung, und davon hat man eigentlich immer zu wenig.
Ich habe Wago-Reihenklemmen und beschreibe diese hier. Alternativ gibt es auch Phoenix und Weidmüller.
Sinnvoll ist der Einsatz von Mehrstockklemmen. Diese heißen so, weil in einer Klemme mehrere Leiter aufgelegt werden können und die Anschlüsse aus Platzgründen übereinander liegen.
Bei der Verwendung von entsprechenden Klemmen kann man alle PE über die Hutschiene und alle N über eine separat eingeklickte Schiene verbinden. Mit einer entsprechenden Klemme können diese dann kontaktiert und mit 10mm² an die Zuleitung angeschlossen werden.
Damit muss man innerhalb der Verteilung nur noch die L verdrahten: entweder von der Sicherung an die Klemme (Dauerstrom) oder von der Sicherung über den Aktor an die Klemme.
Stückliste
Basis:
- Wago im Hager-Schrank
- PE über Hutschiene
- N über Sammelschiene
- Auf jeder Hutschiene nur ein N (d.h. alle Anschlüsse auf dieser Hutschiene liegen auf dem gleichen FI)
Man kann natürlich auch mit Reihenklemmen die N und die PE separat verdrahten, muss dann nur eben entsprechend andere Typen einsetzen.
1. Basismaterial:
- Wago 210-133 (N-Sammelschiene zum selber ablängen)
- Wago 777-303 (Kunststoffabdeckung für die Sammelschiene, nicht unbedingt nötig)
2. Für jede Hutschiene:
- 1x Hager UT22B (tiefergelegte, isolierte Hutschiene) *
- 1x Wago 2016-7607 (Verbindungsklemme für PE)
- 1x Wago 2016-7714 (Verbindungsklemme für N)
- 1x Wago 2009-305 (Halterung für N-Sammelschiene)
* Wer einen Hager Baustein wie UD22A1 oder UD32A1 verwendet, kann wohlmöglich auf die UT22B Hutschiene verzichten. Siehe hier (speziell Beitrag #5): [url]
3. Für jede aufzulegende Leitung:
- 1x Wago 2003-7641 (reicht für eine dreiadrige Leitung)
- Für je zwei weitere Adern: 1x Wago 2003-7642
Für eine fünfadrige Leitung braucht man also 1×2003-7641 und 1×2003-7642, Klemmen, für eine siebenadrige 1×2003-7641 und 2×2003-7642 usw.
Die im weiteren Text genannten Typbezeichnungen beziehen sich auf Wago-Teile, wenn nicht anders genannt.
Anschluss des PE (grün/gelb)
Will man in einem Schutzklasse-II-Schrank den PE über die Hutschiene realisieren, muss die Hutschiene vom restlichen Kasten isoliert ausgeführt werden.