Jede Anlage sollte vor Überspannung geschützt werden.
Noch etwas Hintergrundwissen an hand einer Diskussion im Forum:
[QUOTE=MegaProfi;97294]
Bei den kleinen Schäden ging ein CAT6-Kabel im Gebäude vom Erdgeschoss bis unters Dach(ca. 20M), das Kabel wurde für eine RS232 benutzt(kein ÜS-Schutz), beide Male traf es die RS232 Chips auf beiden Seiten, sonst keine weitere Schäden, also vermutlich Induktion.
Auch ein Bekannter erzählte mir mal von einen kaputten RS232 mit ebenfalls langer Leitung, scheinbar sind die sehr empfindlich auf Überspannung.
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Ja, vollkommen klar. Über die Höhe des Hauses liegt ja eine starke elektrische Feldstärke an (wie ein großer Kondensator). Auf dem Leiter verschieben sich deshalb die Ladungen. Es kommt zu einer Spannung über die Länge. An den Enden wird diese dann besonders hoch. Hier muß dann der Überspannungsschutz hin. Er funktioniert so: Ist die Spannung auf dem zu schützenden Leiter höher als erlaubt, schaltet er zur Potentialausgleichsleiter PE durch. Damit verhindert er, dass das Potiential auf dem zu schützenden Leiter weiter steigt. Es ist in dem Augenblick also nach Masse kurzgeschlossen.
Deshalb ist auch immer ein guter Potentialausgleich wichtig !
[QUOTE=MegaProfi;97294]
Bei dem großen Schaden handelt es sich um einen Blitzeinschlag, wo genau allerdings der Blitz rein ist konnte kein Sachverständiger und kein Elektriker erklären, der Blitz war fast überall drin, da es weder Fein-Mittel- oder Grobschutz gab konnte sich der Schaden optimal ausdehnen.
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Ja, auch vollkommen klar. Wenn der Blitz direkt einschlägt ist das so als wenn einer ein elektro Schweißgerät von oben ans Haus hält. Nur viel Stärker.
Hier fließt eine enorme Energie. Die kann durch Überspannungsschutz nicht abgeführt werden.
DAFÜR IST der ÄUßERE Blitzschutz da . Der sogenannte Blitzableiter. Der ist ein MUß, wenn nicht gerade ein kleines Haus neben einem Hochhaus steht und da im Schutzbereich steht.
Hier in der Gegend ist vor ein paar jahren ein EFH abgebrannt, weil der Blitz rein ging.
Damit der Blitz auch immer schön den Weg durch die Blitzableiter nimmt, und sich nicht doch einen Weg durchs Haus sucht ist der sogenannte Trennungsabstand zum Blitzableiter einzuhalten. Dieser ist abhängig von der Höhe über Grund und wird auch kleiner je mehr Ableiter verwendet werden.
Also lieber vier Ableiter von Dach zum Erder als nur zwei !!!!
Befindet sich ein elektrischer Leiter innerhalb des Trennungsabstandes wird der Blitz diesen mit hoher Warscheinlichkeit auch als Ableiter verwenden => Schweißen 😉
Also mit allen leitendem Material immer den Trennungsabstand zum Blitzableiter einhalten.
Wer sich den Trennungsabstand für sein EFH ausrechnen will, findet in den Planungsunterlagen bei DEHN + S eine einfache Formel dafür.
[QUOTE=MegaProfi;97294]
Dort habe ich einen Switch gesehen bei dem ein Port gestorben war, am betreffenden Port hing ein ISDN-Router, der allerdings noch i.O. war. Der Switch war bis auf den einen Port auch noch i.O.
Nachdem ich diesen Gesamtschaden gesehen habe(2 Server, 1PC, 1 Telefonanlage + diverser Kleingeräte tot)bin ich der Meinung das man schon etwas tun sollte für den ÜS-Schutz.
Da wir gerade bei Dehn waren, es soll jetzt keine Werbung sein, jedoch war im Gebäude mit dem großen Schaden noch eine Sparkasse drin, die hatten Dehn-Grob-Mittel- und Feinschutz, die dann alle defekt waren, aber sie hatten keine defekten Geräte, nur einen abgestürzten Server.[/QUOTE]
Der Grob-Mittelschutz ist immer an der Grenze in Gebäude und braucht da dann auch einen sehr guten Potentialausgleich. Denn der Grob-Schutz muß den meiste Energie (viel Strom deshalb auch Blitzstrom-Ableiter genannt, abführen. Das ist das Arbeitstier. Er kann aber nicht gleichzeitig gegen Überspannung sichern. Das macht dann der Mittelschutz. Der ist darauf ausgelegt die Spannungsspitzen nach Masse zu ziehen.
Der Feinschutz sollte dann nah beim zu schützenden Gerät sitzen. Er kann nicht viel Leistung abführen, ist dafür aber sehr schnell.
Alles zusammen schützt erst gut.
Vielleicht ist es nun etwas klarer, wofür was ist.
Und, ja. Man muß es vor Ort sehen. Denn es geht um Längen und Abstände.