DALI

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Digital Addressable Lighting Interface (=digital adressierbare Beleuchtungsschnittstelle)
DALI ist kein Bussystem wie z.B. KNX-TP, sondern eine digitale 2-Draht-Schnittstelle zur Ansteuerungen von digitalen EVG ’s. Damit ist DALI als eine verbesserte Nachfolge der weit verbreiteten 1..10V – Schnittstelle gedacht.

Topologie

Die Verdrahtung von DALI-Leuchten gestaltet sich unkompliziert, da die DALI-Steuerleitungen nicht geschirmt sein müssen; auch ein Vertauschen der beiden Steuerleitungen (D+,D-) wirft keinerlei Probleme auf. Steueradern und Versorgungsadern dürfen gemeinsam in einem Kabel geführt werden; es genügt also ein günstiges 5-adriges NYM-Kabel.
Bis auf den Ring sind alle anderen Leitungsführungen (Linie, Stern, Baum, Stichleitung) erlaubt. Die erlaubten Strukturen dürfen auch miteinander gemischt werden.

Absicherung

Gerade bei 5-adrigen NYM-Leitungen sollte der Leitungsschutzschalter (kurz LS) die Leitung komplett frei schalten, also nicht nur die 230 V sondern auch die DALI-Leitung trennen. Dies kann durch einen an den LS mechanisch gekoppelten Hilfsschalter erreicht werden, der die beiden DALI-Leitungen trennt, wenn der LS auslöst.

Sind die Stromkreise noch mit einem FI abgesichert, so ist auch an diesem über Hilfsschalter die DALI-Leitung zu den Hilfschaltern an den LS freizuschalten. Ansonsten könnte der FI aus sein, aber noch der DALI-Bus anliegen und das muß verhindert werden.

Befinden sich bspw. eine Hauptverteilung und mehrere Unterverteilung in der Anlage, welche von nur einem DALI-Gateway versorgt werden, so empfiehlt es sich das DALI-Gateway in die HV zu bauen. Dort sind auch die LS für die 230V Zuleitungen der UV’en. An diese werden dann wieder Hilfsschalter gekoppelt, über welche die DALI Zuleitung zu dieser UV dann getrennt werden kann. Es wird dann also von der HV jeweils eine DALI-Leitung zur UV benötigt.

Funktion

Das DALI-System basiert auf dem Master-Slave-Prinzip, d.h. eine DALI-Schnittstelle (Master) sendet seine Befehle an die entsprechenden EVG (Slave); Statusmeldungen werden an den Master zurück gemeldet. Der Master ist hierbei die KNX/DALI-Schnittstelle. Je nach entsprechendem KNX/DALI-Gateway ist jedes EVG einzeln, in Gruppen oder gemischt (einzeln und Gruppen) ansprechbar. Eine zusätzliche Spannungsversorgung für DALI ist nicht erforderlich, da die Versorgungsspannung vom Master geliefert wird.

Vorteile

  • einfache Verkabelung
  • Polungsunabhängigkeit
  • weniger Schnittstellengeräte nötig, als bei 1..10V-Schnittstelle (geringere Kosten)
  • Gruppenbildung/-änderung ohne Installationsänderung möglich
  • Statusrückmeldungen
  • Beleuchtungssequenzen leicht realisierbar

Nachteile

  • Speziell bei Leuchten für Glühlampen werden entsprechende Vorschaltgeräte noch wenig angeboten.
  • Bei geringer Leuchtenanzahl (1 – 2) sind andere Lösungen u.U. günstiger.

Hersteller (Auszug)

Weitere Informationen

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